Tavolara vom Wasser aus – ein unvergesslicher Perspektivwechsel
- Vicki&Gerry
- 25. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Mai
Es gibt Orte, die einen in ihrer bloßen Erscheinung innehalten lassen. Tavolara ist so ein Ort. Dieser mächtige Felsen im Meer, scheinbar losgelöst von der Welt, thront vor der Ostküste Sardiniens – geheimnisvoll, fast ehrfürchtig.
Die meisten sehen ihn vom Land aus. Vom Strand. Aus der Ferne. Doch vom Wasser aus, in einem kleinen Boot, wird Tavolara zu etwas ganz anderem. Zu einem Erlebnis. Zu einem Gefühl.

Ein Perspektivwechsel, der mehr ist als eine Richtung
Wir starten früh. Noch liegt ein leichter Dunst über dem Meer, das Licht ist weich. Tavolara wirkt fast schwebend. Je näher wir kommen, desto mehr Details entfalten sich: Schräge Felsrippen, verwitterte Höhlen, grüne Tupfer auf grauem Stein.
Vom Boot aus spürt man, wie sich die Dimensionen verschieben. Der Fels scheint zu wachsen. Seine Präsenz wird körperlich. Und doch ist es ganz still. Nur das leise Plätschern des Wassers, Möwenrufe, ein warmer Wind auf der Haut.

Unterwegs im eigenen Tempo
Hier draußen zählt keine Uhrzeit. Wir treiben ein Stück, umrunden die Insel langsam, werfen den Anker dort, wo das Wasser uns besonders ruft. Ein Sprung ins glasklare Meer, Schnorchel auf, und abtauchen in eine andere Welt. Fische, Lichtspiele, Weite.
Es ist nicht spektakulär im klassischen Sinne. Kein Abenteuer mit Adrenalinkick. Und genau das macht es so besonders. Es ist einfach... still. Friedlich. Und genau richtig.

Nähe zur Natur
Was für manche ein Tagesausflug ist, fühlt sich für mich nach Jahren hier auf der Insel immer noch wie ein kleines Wunder an. Tavolara zeigt sich nie gleich. Mal rau und geheimnisvoll, mal hell und freundlich. Und je nach Jahreszeit blüht auch das Leben im Wasser auf – mit etwas Glück ziehen Delfine vorbei.
Manchmal sitzen wir einfach nur da. Im Boot. Füße im Wasser, ein Stück Pecorino in der Hand, ein Glas Weißwein. Blick auf die Küste. Kein Lärm. Kein Muss.
Ein Königreich mitten im Meer
Was viele nicht wissen: Tavolara war einst das kleinste Königreich Europas. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ sich Giuseppe Bertoleoni, ein Ziegenhirte aus dem italienischen Festland, mit seiner Familie auf der Insel nieder. Die Geschichte erzählt, dass er sich bei einem Besuch von König Carlo Alberto von Savoyen zum König der Insel erklären ließ – mit einem Schmunzeln, aber auch mit einem gewissen Respekt.
Die Bertoleonis regierten fortan über Tavolara – ein Königreich mit wenigen Bewohnern, vielen Ziegen und einer beeindruckenden Kulisse. Noch heute erinnert ein kleiner Friedhof auf der Insel an diese außergewöhnliche Geschichte, und Nachfahren der Familie leben weiterhin in der Nähe.
Tavolara ist also nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein Stück lebendige Legende. Eine Insel mit Charakter, mit Geschichten – und mit einem Hauch von Königswürde zwischen Himmel und Meer.

Für wen dieser Ausflug gemacht ist
Nicht für Leute, die Sehenswürdigkeiten „abhaken“.Nicht für Eilige.Sondern für Menschen, die Natur spüren wollen. Die neugierig sind. Und offen.Für alle, die Sardinien nicht nur sehen, sondern wirklich erleben wollen.

Fazit: Tavolara vom Wasser aus – mehr als nur ein Ausflug
Vielleicht ist es dieser eine Moment, in dem du zurückblickst auf das Festland und das Gefühl hast, ganz kurz zwischen den Welten zu schweben. Vielleicht ist es auch einfach das ruhige Schaukeln des Boots. Oder das warme Wasser. Oder die Weite.
Tavolara vom Wasser aus ist kein Muss. Es ist ein Geschenk. Und manchmal ist genau das das Beste, was ein Urlaub geben kann.
Wenn du irgendwann spürst: „Ich möchte das auch mal erleben“ – dann weißt du, wo du uns findest. https://www.5senses-sardinia.com/bootstour
Sonnige Inselgrüße,
Vicki & Gerry
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